А  Б  В  Г  Д  Е  Ж  З  И  Й  К  Л  М  Н  О  П  Р  С  Т  У  Ф  Х  Ц  Ч  Ш  Щ  Э  Ю  Я  A-Z

 

gerne sah er das.
Sie wollten reiten sehen die Helden auserkannt:
Hei! Was man fremder Recken vor ihnen auf dem Hofe fand! (1922)
Da war auch mit den Knechten der Marschall gekommen:
Der k?hne Dankwart hatte zu sich genommen
Seines Herrn Gesinde von Burgondenland:
Die Rosse man gesattelt von k?hnen Niblungen fand. (1923)
Als zu Rosse kamen die F?rsten und ihr Bann,
Volker der starke hub zu raten an,
Sie sollten buhurdieren nach ihres Landes Sitten.
Da wurde von den Helden bald gar herrlich geritten. (1924)
Was der Held geraten, niemanden des verdross.
Das Kampfspiel und das Schallen wurden beide gro?.
Zu dem weiten Hofe kam da mancher Mann;
Etzel und Kriemhilde, die schauten alles mit an. (1925)
Auf den Buhurd kamen sechshundert Degen,
Dietrichens Recken, den G?sten entgegen.
Mit den Burgonden wollten sie sich im Spiel ergehn;
H?tt es ihr Herr verg?nnet, so w?r es gerne geschehn. (1926)
Hei! Was gute Degen ritten da heran!
Dieterich dem Herren ward es kund getan.
Mit Gunthers Ingesinde das Spiel er ihnen verbot:
Er schonte seiner Leute; das tat ihm sicherlich Not. (1927)
Als vom Platze schieden die dem Berner untertan,
Kamen von Bechlaren die im R?dgers Bann,
F?nfhundert unter Schilden, vor den Saal geritten;
Leid wars dem Markgrafen; er h?tt es gern nicht gelitten. (1928)
Da ritt der Degen weislich zu ihnen durch die Schar
Und sagte seinen Degen: Sie w?rden wohl gewahr,
Dass im Unmut w?ren die in Gunthers Bann:
Wenn sie das Wettspiel lie?en, so sei ihm Liebes getan. (1929)
Als von ihnen schieden die Helden unverzagt,
Die Th?ringer kamen, wie man uns hat gesagt,
Und vom D?nenlande wohl tausend k?hner Degen:
Von Stichen sah man fliegen viel der Splitter allerwegen. (1930)
Irnfried und Hawart in das Kampfspiel ritten:
Ihrer harrten die vom Rheine mit hochf?hrtgen Sitten.
Sie tjosteten mit denen von Th?ringerland:
Durchbohrt von Stichen wurde mancher sch?ne Schildesrand. (1931)
Da kam der Degen Bl?del, dreitausend in der Schar.
Etzel und Kriemhilde nahmen sein wohl wahr,
Weil vor ihnen beiden das Ritterspiel geschah.
Die K?nigin es gerne aus Hass zu den Burgonden sah. (1932)
* Sie gedacht in ihrem Sinne, wie es schier auch w?r geschehn:
“T?ten sie wem Leides, so d?rft ich mich versehn,
Dass es zum Ernste k?me: An den Feinden mein
W?rd ich dann gerochen, des wollt ich ohne Sorge sein.” (1933)
Schrutan und Gibeke auf den Buhurd ritten,
Ramung und Hornbog, nach heunischen Sitten.
Sie hielten vor den Helden aus Burgondenland:
Da flogen auf die Sch?fte hoch ?ber des Saales Wand. (1934)
* Wie da die andern ritten, das war nur eitler Schall.
Von St??en auf die Schilde den Pallas und den Saal
H?rte man ertosen durch die in Gunthers Bann.
Das Lob sich sein Gesinde mit gro?en Ehren gewann. (1935)
Da ward die Kurzweile so m?chtig und so gro?.
Dass den Satteldecken der blanke Schwei? entfloss
Von den guten Rossen, so die Helden ritten:
Sie versuchten an den Heunen sich mit hochf?hrtgen Sitten. (1936)
Da sprach der k?hne Volker, der edle Fiedelmann:
“Zu zag sind diese Degen, sie greifen uns nicht an.
Ich h?rte immer sagen, sie hassten uns so sehr:
Nun w?r die Zeit gelegen, es f?gt sich ihnen so nicht mehr.” (1937)
“Wieder zu den St?llen,” sprach da Volker,
“Ziehe man die Rosse; wir reiten wohl noch mehr
In den Abendstunden, kommt dazu die Zeit:
Ob dann wohl den Burgonden den Preis die K?nigin beut?” (1938)
Da sahn sie einen reiten so zierlich daher,
Wie im Heunenlande wohl kein andrer mehr:
Vielleicht in den Zeiten hatt er ein Liebchen traut:
Er ritt so schmuck gekleidet als eines edeln Ritters Braut. (1939)
Da sprach wieder Volker: “Wie blieb das ungetan?
Jener Frauenliebling muss einen Sto? empfahn.
Das mag hier niemand wenden, es geht ihm an den Leib:
Nicht frag ich, ob drum z?rne dem K?nig Etzel sein Weib.” (1940)
“Nicht doch! Bei meiner Liebe,” der K?nig gleich begann,
“Man wird uns darum tadeln, greifen wir sie an:
Die Heunen lasst beginnen, es kommt wohl noch dahin.”
Noch sa? K?nig Etzel am Fenster bei der K?nigin. (1941)
Ich will das Kampfspiel mehren,” sprach Hagen dagegen,
“Lasst die Frauen sehen und alle diese Degen
Wie wir reiten k?nnen; das ist wohlgetan:
Man gibt doch wenig Lobes den Recken hier in Gunthers Bann.” (1942)
Volker der Schnelle ritt wieder in den Streit.
Da schuf er mancher Fraue gro?es Herzeleid:
Er stach dem reichen Heunen der Speer durch den Leib:
Das sah man bald beweinen manche Maid und manches Weib. (1943)
Da kam in gro?er Eile Hagen mit seinem Bann:
Mit sechzig seiner Degen zu reiten hub er an
Zu dem Fiedelspieler hin wo das Spiel geschah;
Etzel mit Kriemhilden das alles wohl ?bersah. (1944)
Da lie?en die drei K?nige den k?hnen Fiedler gut
Unter seinen Feinden nicht l?nger ohne Hut.
Da ward von tausend Helden mit gro?er Kunst geritten;
Sie taten was sie l?stete mit gar hochf?hrtgen Sitten. (1945)
Als der reiche Heune zu Tode war geschlagen,
Vernahm man seiner Freunde Wehruf und Klagen.
Da fragte das Gesinde: “Wer hat das getan?”
Man sprach: “Das tat der Fiedler, Volker der k?hne Spielmann.” (1946)
Nach Schwertern und nach Schilden riefen gleich zur Hand
Des Markgrafen Freunde von der Heunen Land.
Zu Tode schlagen wollten sie da den Fiedelmann;
Der Wirt von seinem Fenster daher zu eilen begann. (1947)
Da hob sich von den Heunen L?rm und lauter Schall.
Abstiegen mit dem Volke die K?nge vor dem Saal;
Zur?ck die Rosse stie?en die in Gunthers Bann.
Da kam der K?nig Etzel den Streit zu schlichten heran. (1948)
Einem Vetter dieses Heunen, den er bei ihm fand,
Eine scharfe Waffe riss er dem aus der Hand
Und schlug sie all zur?cke; er war in gro?em Zorn:
“Wie h?tt ich meine Dienste an diesen Helden verlorn, (1949)
Wenn mir erschlagen w?re dieser Fiedelmann,”
Sprach der K?nig Etzel, “ihr h?ttet missgetan.
Als er erstach den Heunen, sein Reiten wohl ich sah,
Dass es durch ein Straucheln ohne seine Schuld geschah. (1950)
Ihr sollt meine G?ste mit Frieden lassen ziehn.”
So ward er ihr Geleite. Die Rosse zog man hin
Zu den Herbergen; sie hatten manchen Knecht,
Der den Degen flei?iglich zu allen Diensten ward gerecht. (1951)
Der Wirt mit seinen Freunden ging zum Saal zur?ck;
Da regte sich kein Z?rnen mehr von seinem Blick.
Man richtete die Tische, das Wasser man auch trug:
Da hatten die vom Rheine der starken Feinde genug. (1952)
* Unlieb war es Etzeln, doch folgte manche Schar
Den F?rsten, die mit Waffen wohl versehen war,
Im Unmut auf die G?ste, als man zu Tische ging,
Den Freund bedacht zu r?chen, wenn es g?nstge Zeit verhing. (1953)
* “Dass ihr in Waffen lieber zu Tische geht als blo?,”
Sprach der Wirt des Landes, “die Unart ist zu gro?:
“Wer aber an den G?sten den kleinsten Frevel wagt,
Es kostet ihm das Leben: Das sei euch Heunen gesagt.” (1954)
Bevor sie niedersa?en, die Herrn, das w?hrte lang,
Weil zu sehr mit Sorgen Frau Kriemhilde rang.
Sie sprach: “F?rst von Berne, heute muss ich flehn
Bei dir um rat und Hilfe; meine Sachen ?ngstlich stehn.” (1955)
Zur Antwort gab ihr Hildebrand, ein Recke lobeswert:
“Wer schl?gt die Nibelungen, dem lieh ich nicht mein Schwert:
Um aller Sch?tze willen; es wird ihm wahrlich leid:
Sie sind noch unbezwungen, die schnellen Ritter allbereit.” (1956)
* “Ich rede nur von Hagen; der hat mir leid getan:
Er erschlug Siegfrieden, meinen lieben Mann.
Wer den von ihnen schiede, dem w?r mein Gold bereit;
Entg?lt es anders jemand, das w?r mir inniglich leid.” (1957)
* Da sprach Meister Hildebrand: “Wie m?chte das geschehn,
Den ihnen zu erschlagen? Ihr solltets selber sehn:
Best?nde man den Degen, so g?b es eine Not,
Dass Arme so wie Reiche dabei erw?rben den Tod.” (1958)
Da sprach wohl gezogen dazu Herr Dieterich:
“Verschont, reiche K?nigin, mit solchen Reden mich:
Mir ist von euern Freunden kein solches Leid geschehn,
Dass ich die k?hnen Degen im Streit sollte bestehn. (1959)
“Die Bitte ehrt euch wenig, viel edel F?rstenweib,
Dass ihr verraten m?chtet eurer Freunde Leid.
Sie kamen euch auf Gnade hieher in dieses Land:
Siegfried bleibt ungerochen wohl von Dietrichens Hand.” (1960)
Als sie keine Untreu bei dem Berner fand,
Versprach sie uns?umig in Degen Bl?dels Hand
Eine weite Landschaft, die Nudung einst besa?:
Sp?ter schlug ihn Dankwart, dass er der Gabe gar verga?. (1961)
Sie sprach: “Du sollst mir helfen, mein Bruder Bl?delein.
Es sind in diesem Hause die gro?e Feinde mein,
Sie Siegfrieden schlugen, meinen lieben Mann:
Wer mir das r?chen h?lfe, dem w?r ich immer untertan.” (1962)
Zur Antwort gab ihr Bl?del: “Fraue, wisset das,
Ich darf an euern Freunden nicht ?ben meinen Hass,
Weil sie mein Bruder Etzel so gerne sehen mag:
T?t ich ihnen Leides, der K?nig tr?g mirs immer nach.” (1963)
“Nicht doch, Degen Bl?del, ich bin dir immer hold:
Ich gebe dir zum Lohne mein Silber und mein Gold
Und eine sch?ne Fraue, Nudungens Weib:
So magst du immer kosen ihren minniglichen Leib. (1964)
Das Land samt den Burgen will ich dir alles geben:
So magst du, edler Ritter, mit Freuden immer leben,
Wenn du das Land gewinnest, das Nudung einst besa?;
Was ich dir jetzt gelobe, mit Treue leist ich dir das.” (1965)
Als der Herre Bl?del vernommen von dem Sold,
Und ihm durch ihre Sch?ne gefiel die Fraue hold,
Wollt er im Kampf verdienen das minnigliche Weib.
Darob verlieren musste der Degen Leben und Leib. (1966)
Da sprach er zu der K?nigin: “Geht wieder in den Saal.
Eh man es inne werde, erheb ich gro?en Schall;
Hagen muss es b??en was er euch hat getan:
Ich bring euch gebunden K?nig Gunthers Untertan.” (1967)
“Nun waffnet euch,” sprach Bl?del, “ihr all in meinem Lehn,
Lasst uns zu den Feinden in die Herberge gehn.
Mir will es nicht erlassen K?nig Etzels Weib:
Wir Helden m?ssen alle verwagen Leben und Leib.” (1968)
Als den Degen Bl?del entlie? die K?nigin,
Dass er den Streit beginne, ging sie zu Tische hin
Mit Etzeln dem K?nige und mit seinem Bann:
Sie hatte schlimme R?te wider die G?ste getan. (1969)
* Wie sie zu Tische gingen, das will ich euch sagen:
Man sah reiche K?nige ihr vor die Krone tragen;
Manchen hohen F?rsten und viel der werten Degen
Sah man hehrer Sitte vor der K?nigin pflegen. (1970)
* Der K?nig wies den G?sten die Sitze ?berall,
Den H?chsten und den Besten neben sich im Saal.
Den Christen und den Heiden die Kost er unterschied;
Man gab die F?lle beiden, wie es der weise K?nig riet. (1971)
* In den Herbergen a?en die Knecht in Gunthers Bann.
Truchsesse wies man sie zu verpflegen an:
Die hatten sie zu speisen gro?en Flei? gepflogen.
Die Bewirtung und die Freude ward bald mit Jammer aufgewogen. (1972)
Als nichts anders mochte begonnen sein der Streit,
(In ihrem Herzen begraben war Kriemhilds altes Leid;
Da hie? sie zu den Tischen tragen Etzels Sohn:
Wie konnt ein Weib aus Rache wohl jemals freislicher tun? (1973)
Von Etzels Leuten kamen viere gleich daher
Und brachten Ortlieben, den jungen K?nig hehr,
An den Tisch der F?rsten, wo auch Hagen sa?:
Das Kind must ersterben durch seinen mordlichen Hass. (1974)
Als der reiche K?nig seinen Sohn ersah,
Zu seiner Frauen Br?dern g?tlich sprach er da:
“Schauet, meine Freunde, das ist mein einzig Kind,
Und das eurer Schwester; das sei euch allen hold gesinnt. (1975)
“Ger?t er nach dem Stamme, er wird ein k?hner Mann,
Reich und voll Adel, stark und wohlgetan.
Erleb ich es, ich geb ihm zw?lf reicher K?nge Land,
So tut euch wohl noch Dienste des jungen Ortliebes Hand. (1976)
“Darum will ich euch bitten, lieben Freunde mein,
Wenn ihr nach Hause wieder reitet an den Rhein,
Dass ihr mit euch nehmet eurer Schwester Kind;
Und seid auch dem Knaben immer gn?diglich gesinnt: (1977)
“Erzieht ihn nach Ehren bis er ger?t zum Mann:
Hat euch in euerm Lande jemand ein Leid getan,
So hilft er euch es r?chen, erwuchs ihm erst der Leib.”
Die Rede h?rte Kriemhild wohl, des K?nig Etzels Weib. (1978)
“Ihm sollten wohl vertrauen alle diese Degen,
Wenn er zum Mann erw?chse,” sprach Hagen dagegen;
“Doch ist der junge K?nig so schw?chlich anzusehn:
Man wird mich selten schauen nach Hof zu Ortlieben gehn.” (1979)
Der K?nig blickt' auf Hagen; die Rede war ihm leid.
Wenn er auch nichts entgegnete, der K?nig allbereit,
Es schmerzt' ihn in der Seele und tr?bte seinen Mut.
Da waren Hagens Sinne zu keiner Kurzweile gut. (1980)
Es schmerzte wie den K?nig sein f?rstlich Ingesind
Was Hagen da gesprochen hatte von dem Kind.
Dass sie's vertragen sollten, ging ihnen allen nah;
Noch konnten sie nicht wissen, was von dem Recken bald geschah. (1981)
* Gar manche, die es h?rten und die ihm trugen Groll,
H?tten ihn gern bestanden; der K?nig selber wohl,
Wenn er mit Ehren durfte, so k?m der Held in Not.
Bald tat ihm Hagen ?rgeres, er schlug ihn vor seinen Augen tot. (1982)

32. Abenteuer
Wie Bl?del erschlagen ward

Bl?dels Recken standen ger?stet allzumal.
In tausend Halsbergen ereilten sie den Saal,
Wo Dankwart mit den Knechten an den Tischen sa?:
Da hob sich unter Helden der allergr??este Hass. (1983)
Als der Degen Bl?del zu den Tischen ging,
Dankwart der Marschall mit Gru? ihn wohl empfing;
“Willkommen hier im Hause, mein Herre Bl?delein;
Mich wundert euer Kommen: Sagt, was soll die M?re sein?” (1984)
“Hei? mich nicht willkommen,” sprach da Bl?delein;
“Denn dieses mein Kommen, das soll dein Ende sein
Um Hagen deinen Bruder, der Siegfrieden schlug:
Das entgiltst du bei den Heunen und andre Degen genug.” (1985)
“Nicht doch, Degen Bl?del,” sprach da Dankwart,
“So m?chte bald uns reuen zu Hofe diese Fahrt.
Ich war ein Kind, als Siegfried Leben lie? und Leib:
Nicht wei? ich was mir wolle dem K?nig Etzel sein Weib.” (1986)
“Ich wei? dir von der M?re weiter nichts zu sagen;
Es tatens deine Freunde, Gunther und Hagen.
Nun wehrt euch, ihr Armen, ihr k?nnt nicht l?nger leben;
Ihr m?sst mit dem Tode ein Pfand hier Kriemhilden geben.” (1987)
“Lasst ihrs nicht unterbleiben,” sprach da Dankwart,
“So gereut mich meines Flehens: H?tt ich das gespart!”
Der schnelle k?hne Degen von dem Tische sprang:
Er zog eine Waffe, die war gewaltig und lang. (1988)
Damit schlug er Bl?deln einen schwinden Schwertesschlag,
Dass ihm das Haupt zur Stelle vor den F??en lag.
“Das sei die Morgengabe,” sprach Dankwart der Degen,
“Zu Nudungens Witwe, der du mit Minne wolltest pflegen. (1989)
Verm?hle man sie morgen einen andern Mann:
Will er den Lohn erwerben, wird ihm wie dir getan.”
Ein vielgetreuer Heune hatt ihm das gesagt,
Wie die K?nigstochter ihr gro?es Leid ihm geklagt. (1990)
Da sahen Bl?dels Leute, ihr Herr sei erschlagen;
Sie wollten von den G?sten das l?nger nicht ertragen:
MIt aufgehobnen Schwertern drang auf sie ein
Das Volk in grimmem Mute; das musste manchen gereun. (1991)
Laut rief da Dankwart sein Heergesinde an:
“Ihr seht wohl, edle Knechte, es ist um uns getan:
Nun wehrt euch, ihr Armen; f?rwahr, das tut uns Not,
Damit ihr ohne Schanden erliegt in wehrlichem Tod.” (1992)
Die keine Schwerter hatten, die griffen nach der Bank,
Und hoben von den F??en manchen Schemel lang;
Die Burgondenknechte wollten nichts ertragen:
Da ward mit schweren St?hlen gar manche Beute geschlagen. (1993)
Wie grimm die Heimatlosen sich wehrten in dem Strau?!
Sie trieben zu dem Hause die Gewaffneten hinaus:
F?nfhundert oder dr?ber erlagen drin den Tod.
Da war das Heergesinde vom Blute nass und auch rot. (1994)
Diese schlimme Botschaft drang in kurzer Zeit
Zu K?nigs Etzels Recken (ihnen war es grimmig leid),
Dass erschlagen liege Bl?del und sein Bann:
Das hatte Hagens Bruder mit seinen Knechten getan. (1995)
Eh es der K?nig h?rte stand schon ein Heunenheer
In seinem Zorn ger?stet, zweitausend oder mehr:
Sie gingen zu den Knechten, wohl musst es also sein,
Und lie?en des Gesindes nicht einen l?nger gedeihn. (1996)
Die Ungetreuen brachten vor das Haus ein m?chtig Heer:
Die heimatlosen Knechte standen wohl zur Wehr.
Was half da Kraft und K?hnheit? Sie fanden doch den Tod.
Darauf nach kurzer Weile erhob sich schreckliche Not. (1997)
Nun m?gt ihr Wunder h?ren von Ungeheuerm sagen:
Neuntausend Knechte, die lagen tot erschlagen,
Dar?ber zw?lf Ritter in Dankwartens Lehn;
Man sah ihn ganz alleine unter seinen Feinden stehn. (1998)
Beschwichtigt war das Schallen, der L?rm war eingestellt,
?ber die Achsel blickte Dankwart der Held:
Er sprach: “O weh der Freunde, die ich fallen sah!
Nun steh ich leider einsam unter meinen Feinden da.” (1999)
Die Schwerter fielen heftig auf des einen Leib:
Das musste bald beweinen manches Helden Weib.
Den Schild r?ckt' er h?her, den Riemen lie? er nieder:
Da f?rbt' er viel Harnische mit flie?endem Blute wieder. (2000)
“O weh mir dieses Leides!”, sprach Aldrianens Kind.
“Nun weicht, ihr Heunenrecken und lasst mich an den Wind,
Dass die L?fte k?hlen mich sturmm?den Mann.”
Da drang er auf die T?re unter Schl?gen herrlich an. (2001)
Als der Streitm?de aus dem Hause sprang,
Wie manches Schwert von neuem auf seinem Helm erklang!
Die nicht gesehen hatten die Wunder seiner Hand,
Die sprangen da entgegen dem aus Burgondenland. (2002)
“Nun wollte Gott,” sprach Dankwart, “dass mir ein Bote k?m,
Durch den mein Bruder Hagen diese M?r vern?hm,
Dass ich vor diesen Recken steh in solcher Not.
Der h?lfe mir von hinnen oder f?nde mit den Tod.” (2003)
Da sprachen die Heunen: “Der Bote musst du sein,
Wenn wir dich Toten tragen vor den Bruder dein:
Dann sieht sein erstes Herzeleid Gunthers Untertan.
Du hast den K?nig Etzel hier gro?en Schaden getan.” (2004)
Er sprach: “Nun lasst das Drohen und weichet desto mehr.
Wohl mach ich hier noch manchem den Panzer nass und schwer
Ich will die M?re selber hin zu Hofe tragen,
Und will auch meinen Herren meinen gro?en Kummer klagen.” (2005)
Er machte sich so furchtbar dem Volk in Etzels Lehn,
Dass sie ihn mit Schwertern nicht wagten zu bestehn:
Sie schossen so viel Spie?e in seinen Schildesrand,
Er musst ihn seiner Schwere wegen lassen aus der Hand. (2006)
Sie w?hnten ihn zu zwingen, weil er den Schild nicht trug,
Hei, was er tiefer Wunden durch die Helme schlug!
Da musste vor ihm straucheln mancher k?hne Mann,
Dass sich viel hohen Lobes der k?hne Dankwart gewann. (2007)
Von beiden Seiten sprangen die Gegner auf ihn zu;
Wohl kamen ihrer manche in den Streit zu fr?h
Da ging er vor den Feinden her, wie ein Eberschwein
Im Walde tut vor Hunden: Wie mocht er wohl k?hner sein? (2008)
Sein Weg ward immer wieder gen?sst mit hei?em Blut:
Konnte je alleine ein Recke wohl so gut
Mit seinen Feinden streiten, als der Held getan?
Da schritt Hagens Bruder nach Hofe herrlich heran. (2009)
Die Truchsess und die Schenken vernahmen Schwerterklang:
Gar mancher die Getr?nke aus den H?nden schwang,
Oder auch die Speisen, die man zu Hofe trug:
Da fand er vor der Stiege der starken Feinde genug. (2010)
“Wie nun, ihr Truchsesse?”, sprach der m?de Degen,
“Nun solltet ihr die G?ste flei?iglich verpflegen,
Und solltet zu den Tischen die gute Speise tragen
Und lie?et mich die M?re meinen lieben Herren sagen.” (2011)
Wer da den Mut gewonnen und vor die Stieg ihm sprang,
Deren schlug er manchen so schweren Schwertesschwang,
Dass ihm aus Schreck die andern lie?en freie Bahn:
Da hatten seien Kr?fte viel gro?e Wunder getan. (2012)

33. Abenteuer
Wie die Burgonden mit den Heunen stritten

Als der k?hne Dankwart unter die T?re trat
Und Etzels Ingesinde zur?ckzuweichen bat,
Da war mit Blut beronnen all sein R?stgewand;
Eine scharfe Waffe trug er blo? an seiner Hand. (2013)
* Gerade zu der Stunde als Dankwart trat zur T?r,
Trug man Ortlieben im Saale f?r und f?r
Von einem Tisch zum andern den F?rsten wohlgeboren:
Durch seine schlimme Botschaft ging das Kindlein verloren. (2014)
Hellauf rief da Dankwart einem Degen zu:
“Ihr sitzet allzu lange, Bruder Hagen, in Ruh;
Euch und Gott vom Himmel klag ich unsre Not;
Ritter und Gesinde sind in der Herberge tot.” (2015)
Da rief ihm der entgegen: “Wer hat das getan?”
“Das hat der Degen Bl?del mit seinem Heeresbann.
Auch hat ers schwer vergolten, das will ich euch sagen:
Mit diesen H?nden hab ich ihm sein Haupt abgeschlagen.” (2016)
“Der Schaden ist geringe,” sprach Hagen dagegen,
“Wenn man solche M?re sagt von einem Degen,
Dass er von Reckenh?nden zu Tode sei geschlagen:
Den sollen desto minder die sch?nen Frauen beklagen. (2017)
“Nun sagt mir, Bruder Dankwart, wie seid ihr so rot?
Ich glaube schier, ihr leidet von Wunden gro?e Not:
Ist einer in dem Lande, von dem euch das geschehn?
Der ?ble Teufel helfe dem: Es muss ihm an sein Leben gehn.” (2018)
“Noch bin ich unverwundet: Mein Kleid ist nass von Blut;
Das floss nur aus Wunden andrer Degen gut,
Deren ich so manchen heute hab erschlagen,
Wenn ichs beschw?ren sollte, die Zahl nicht w?sst ich zu sagen.” (2019)
Da sprach er: “Bruder Dankwart, so h?tet uns der T?r
Und lasst von den Heunen nicht einen Mann herf?r:
So red ich mit den Recken wie uns zwingt die Not:
Unser Ingesinde litt unverdient durch sie den Tod.” (2020)
“Soll ich K?mmrer werden?”, sprach der k?hne Mann,
“Bei so reichen K?nigen steht mir das Amt wohl an:
Der Stiege will ich h?ten nach allen Ehren mein.”
Kriemhildens Recken konnte das nicht leider sein. (2021)
“Nun m?cht ich doch wissen,” sprach wieder Hagen,
“Was die Heunendegen sich in die Ohren sagen:
Sie m?chten sein entbehren, der hier die T?r bewacht,
Und der die Hofm?ren den Burgonden hat gebracht. (2022)
“Ich h?rte schon lange von Kriemhilden sagen,
Dass sie nicht ungerochen ihr Herzleid wolle tragen;
Nun trinken wir die Minne und zahlen des K?nigs Wein:
Der junge Vogt der Heunen, der muss der allererste sein.” (2023)
Ortlieb das Kind erschlug da Hagen der Degen gut,
Dass ihm vom Schwerte nieder floss auf die Hand das Blut,
Und das Haupt herab sprang der K?nigin in den Schoss
Da hob sich unter Degen ein Morden grimmig und gro?. (2024)
Er schlug dem Hofmeister, der des Kindes pflag,
Mit seinen beiden H?
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