” (880)
Da sprach K?nig Gunther: “Gro? Herzleid sind ich hier.
Eine M?re sagte meine Frau Brunhilde mir:
Du hast dich ger?hmet, du w?rst ihr erster Mann;
So spricht dein Weib Kriemhilde: Hast du Degen das getan?” (881)
“Niemals,” sprach da Siegfried; “und hat sie das gesagt,
Nicht eher will ich ruhen, bis sie es schwer beklagt;
Auch will ich es erh?rten vor deinem ganzen Bann
Mit meinen hohen Eiden, dass ich die Rede nicht getan.” (882)
Da sprach der F?rst vom Rheine: “Wohlan, das zeige mir:
Der Eid, den du geboten, geschieht der gleich allhier,
Aller falschen Dinge lass ich dich ledig gehn.”
Man sah in einem Ringe die von Burgonden stehn. (883)
Da bot der k?hne Siegfried zum Eide bin die Hand.
Da sprach der reiche K?nig: “Jetzt hab ich wohl erkannt,
Dass ihr hieran unschuldig; ihr sollt des ledig gehn:
Des euch zieh Kriemhilde, es ist nicht von euch geschehen.” (884)
Da sprach wieder Siegfried: “Und kommt es ihr zu Gut,
Dass deinem sch?nen Weibe sie so betr?bt den Mut,
Das w?re mir wahrlich aus der Ma?en leid.”
Da blickten zueinander die Ritter k?hn udn allbereit. (885)
“Man soll so Frauen ziehen,” sprach Siegfried der Degen,
“Dass sie ?ppge Reden lassen unterwegen;
Verbiet es deinem Weibe, ich will es meinem tun.
Solchen ?bermutes in Wahrheit sch?m ich mich nun.” (886)
Viel sch?ne Frauen wurden durch Reden schon entzweit.
Da zeigte Brunhilde solche Traurigkeit,
Dass es erbarmen musste die in Gunthers Bann:
Da kam von Tronje Hagen zu der K?nigin heran. (887)
Er fragte was ihr w?re, weil er sie weinend fand;
Sie sagt' ihm die M?re. Er gelobt' ihr gleich zur Hand,
Dass es b??en solle der Kriemhilde Mann,
Oder amn treff ihn nimmer unter Fr?hlichen an. (888)
?ber die Rede kamen Ortwein und Gernot,
Allda die Helden rieten zu Siegfriedens Tod.
Dazu kam auch Geiselher, der sch?ne Ute Kind.
Als er die Rede h?rte, sprach der Getreue geschwind: (889)
“Weh, ihr guten Recken, warum tut ihr das?
Siegfried ja verdiente niemals solchen Hass,
Dass er darum verlieren Leben sollt und Leib:
Auch sind es viel Dinge, um die wohl z?rnet ein Weib.” (890)
“Sollen wir G?uche ziehen?”, sprach Hagen dagegen,
“Das br?chte wenig Ehre solchen guten Degen.
Dass er sich r?hmen durfte der lieben Frauen mein,
cih will des Todes sterben oder es muss gerochen sein.” (891)
Da sprach der K?nig selber: “Er hat uns nichts getan
Au?er Lieb und Ehre: So leb er denn fortan.
Was sollt ich denn dem Recken hegen solchen Hass?
Er zeigt uns immer Treue, gar williglich tat er das.” (892)
Da begann von Metze der Degen Ortwein:
“Wohl kann ihm hier nicht helfen die gro?e St?rke sein.
Erlaubt es mir mein Herre, ich tu ihm alles Leid.”
Da waren ihm die Helden ohne Grund zu schaden bereit. (893)
Dem folgte dennoch niemand, au?er dass Hagen
Alle Tage pflegte zu Gunthern zu sagen:
“Wenn Siegfried nicht mehr lebte, ihm w?rden untertan
Manches K?nigs Lande.” Da fing der Held zu trauern an. (894)
Da lie? man es bewenden und ging dem Kampfspiel nach.
Hei! Was man starker Sch?fte vor dem M?nster brach
Vor Siegfriedens Weibe bis an den Saal hinan!
Dar?ber kam in Unmut mancher Held in Gunthers Bann. (895)
Der K?nig sprach: “Lasst fahren den mordlichen Zorn.
Er ist uns zu Ehren und zum Heil geborn:
Auch ist so stark und grimmig der wunderk?hne Mann,
Wenn ers inne w?rde, so d?rfte niemand ihm nahn.” (896)
“Nicht doch,” sprach Hagen, “da d?rft ihr ruhig sein:
Wir leiten in der Stille alles sorglich ein.
Brunhildens Weinen soll ihm werden leid:
Immer sei ihm Hagen zu Hass und Schaden bereit.” (897)
Da sprach K?nig Gunther: “Wie m?chte das geschehn?”
Zur Antwort gab ihm Hagen: “Das sollt ihr bald verstehn:
Wir lassen Boten reiten her in dieses Land,
Uns offnen Krieg zu k?nden, die hier niemand sind bekannt. (898)
“Dann sagt ihr vor den G?sten, ihr wollt mit euerm Lehn
Euch zur Heerfahrt r?sten. Sieht er das geschehn,
So verspricht er euch zu helfen; dann gehts ihm an den Leib,
Erfahr ich nur die M?re von des k?hnen Recken Weib.” (899)
Der K?nig folgte leider seines Dienstmanns Rat
So huben an zu sinnen Auf Untreu und Verrat,
Eh es wer erkannte, die Ritter auserkoren:
Durch zweier Frauen Z?rnen ging da mancher Held verloren. (900)
15. Abenteuer
Wie Siegfried verraten ward
Man sah am vierten Morgen zweiunddrei?ig Mann
Hin zu Hofe reiten da ward es kund getan
Gunther dem reichen, es gelt ihm Krieg und Streit.
Die L?ge schuf den Frauen gro?en Jammer und Leid. (901)
Sie gewannen Urlaub an den Hof zu gehn.
Da sagten sie, sie st?nden in L?degers Lehn,
Den einst bezwungen hatte Siegfriedens Hand
Und ihn als Geisel brachte K?nig Gunthern in das Land. (902)
Die Boten er begr??te und hie? sie sitzen gehn.
Einer sprach darunter: “Herr K?nig, lasst uns stehn,
Dass wir die M?ren sagen, die euch entboten sind:
Wohl habt ihr zu Feinden, das wisset, mancher Mutter Kind. (903)
“Euch widersagt L?degast und auch L?deger:
Denen schuft ihr weiland grimmige Beschwer;
Nun wollen sie mit Heereskraft reiten in dies Land.”
Der F?rst begann zu z?rnen, als ihm die M?re ward bekannt. (904)
Man lie? die falschen Boten zu den Herbergen gehn.
Wie mochte wohl Siegfried der T?cke sich versehn,
Er oder anders jemand, die man so heimlich spann?
Doch war es ihnen selber zu gro?em Leide getan. (905)
Der K?nig mit den Freunden ging raunend ab und zu;
Herr Hagen von Tronje lie? ihm keine Ruh.
Noch wollt es mancher wenden in des K?nigs Lehn;
Doch nicht vermocht er Hagen von seinen R?ten abzustehn. (906)
Eines Tages Siegfried die Degen raunend fand.
Da begann zu fragen der Held von Niederland:
“Wie traurig geht der K?nig und die in seinem Bann?
Das helf ich immer r?chen, hat ihnen jemand Leid getan.” (907)
Da sprach K?nig Gunther: “Wohl hab ich Herzeleid:
L?degast und L?deger drohn mir Krieg und Streit.
Mit Heerfahrten wollen sie reiten in mein Land.”
Da sprach der k?hne Degen: “Dem soll Siegfriedens Hand (908)
Nach allen euern Ehren mit Kr?ften widerstehn;
Von mir geschieht den Recken was ihnen einst geschehn:
Ihre Burgen leg ich w?ste und dazu ihr Land
Eh ich ablasse: Des sei mein Haupt euer Pfand. (909)
Ihr mit euern Recken nehmt der Heimat wahr;
Lasst mich zu ihnen reiten mit meiner Leute Schar.
Dass ich euch gerne diene, lass ich euch wohl sehn;
Von mir soll euern Feinden, das wisset, ?bel geschehn.” (910)
“O wohl mir dieser M?re,” der K?nig sprach da so,
Als w?r er seiner Hilfe alles Ernstes froh;
Tief neigte sich in Falschheit der ungetreue Mann.
Da sprach der Herre Siegfried: “Lasst euch wenig Sorge nahn.” (911)
Sie schickten mit den Knechten zu der Fahrt sich an:
Siegfrieden und den seinen ward es zum Schein getan.
Da gebot er sich zu r?sten denen von Niederland:
Siegfriedens Recken suchten ihr Streitgewand. (912)
Da sprach der starke Siegfried: “Mein Vater Siegmund,
Bleibet hier im Lande: Wir kehren bald gesund,
Wenn Gott uns Gl?ck verleihet, wieder an den Rhein:
Ihr sollt bei dem K?nig unterdessen fr?hlich sein.” (913)
Da wollten sie von dannen: Die Fahnen band man an.
Da waren wohl manche in K?nig Gunthers Bann,
Die nicht die M?re wussten, warum es war geschehn.
Gro? Heergesinde mochte man da bei Siegfrieden sehn. (914)
Die Panzer und die Helme man auf die Rosse lud;
Es wollten aus dem Lande viel starke Ritter gut.
Da ging von Tronje Hagen hin wo er Kriemhild fand;
Er bat sie um den Urlaub; sie wollten r?umen das Land. (915)
“Wohl mir,” sprach Kriemhilde, “dass ich den Mann gewann,
Der meine lieben Freunde so wohl besch?tzen kann
Wie mein Herre Siegfried tut an den Br?dern mein:
Drum will ich hohen Mutes,” so sprach die K?nigin, “sein (916)
Lieber Freund Hagen, bedenk mir nun auch das,
Ich dien ihnen gerne, trug ihnen niemals Hass.
Das lass mich auch genie?en an meinem lieben Mann;
Er soll es nicht entgelten was ich Brunhilden getan. (917)
Das hat mich schon gereuet,” so sprach das edle Weib,
“Auch hat er so zerbleuet zur Strafe meinen Leib,
Dass ich es je geredet, beschwerte seinen Mut:
Er hat es wohl gerochen, dieser Degen k?hn und gut.” (918)
Da sprach er: “Ihr vers?hnet euch wohl nach wenig Tagen,
Kriemhilde, liebe Fraue, nun sollt ihr mir sagen,
Wie ich euch dienen m?ge an Siegfried euerm Herrn;
Ich g?nn es niemand besser, und tu es, K?nigin, gern.” (919)
“Ich w?r ohn alle Sorge,” so sprach das edle Weib,
“Dass wer im Kampf ihm n?hme das Leben und den Leib;
Wenn er nicht folgen wollte seinem ?bermut,
So w?r er immer sicher, dieser Degen k?hn und gut.” (920)
“Wenn ihr besorget, Fraue,” Hagen da begann,
“Dass er verwundet werde, so vertrauet mir an,
Wie soll ich es beginnen, dem zu widerstehn?
Ihn zu schirmen will ich immer bei ihm reiten und gehn.” (921)
“Du bist mein Verwandter, so will ich deine sein:
Ich befehle dir auf Treue den lieben Gatten mein;
Dass du wohl beh?test mir den lieben Mann.”
Was besser w?r verschwiegen vertraute sie da ihm an. (922)
Die sprach: “Mein Mann ist tapfer, dazu auch stark genug.
Als er den Linddrachen an dem Berge schlug,
Da badete sich im Blute der Degen allbereit,
Daher ihn keine Waffe je versehren mocht im Streit. (923)
“Jedoch bin ich in Sorgen, wenn er im Sturme steht
Und von der Helden H?nden mancher Speerwurf geht,
Dass ich dann verliere meinen lieben Mann.
Hei! Was ich gro?er Sorgen oft um Siegfried gewann! (924)
“Mein lieber Freund, ich meld es nun auf Gnade dir,
Auf dass du deine Treue bew?hren magst an mir,
Wo man kann verwunden meinen lieben Mann.
Das sollst du nun vernehmen: Es ist auf Gnade getan. (925)
Als von des Drachen Wunden floss das hei?e Blut,
Da badet' in dem Blute sich der Ritter gut:
Da fiel ihm auf die Achsel ein Lindenblatt gar breit:
Da kann man ihn verwunden, das schafft mir Sorgen und Leid.” (926)
Da sprach von Tronje Hagen: “So n?ht auf sein Gewand
Mir ein kleines Zeichen: Daran ist mir bekannt,
Wo ich sein h?ten m?sste, wenn wir in St?rmen stehn.”
Sie wollte sein Leben fristen: Auf seinen Tod wars abgesehn. (927)
Sie sprach: “Mit feiner Seide n?h ich auf sein Gewand
Insgeheim ein Kreuzchen: Da soll, Held, deine Hand
Meinen Mann beschirmen, wenns ins Gedr?nge geht,
Und wenn er in den St?rmen dann vor seinen Feinden steht.” (928)
“Das tu ich,” sprach da Hagen, “viel liebe Fraue mein.”
Wohl w?hnte da die K?nigin, sein Frommen sollt es sein:
Da war hiemit verraten der Kriemhilde Mann.
Urlaub nahm da Hagen: Da ging er fr?hlich hindann. (929)
* Was er erfahrne h?tte? Bat ihn sein Herr zu sagen.
“Ich will die Reise wenden, wir wollen reiten jagen;
Wohl wei? ich nun die M?re, wie ich ihn t?ten soll.
Wollt ihr die Jagd bestellen?” “Das tu ich,” sprach der K?nig, “wohl.” (930)
Des K?nigs Ingesinde war froh und wohlgemut.
Gewiss, dass solche Bosheit kein Recke wieder tut
Bis zum j?ngsten Tage, als da von ihm geschah,
Als sich seiner Treue die sch?ne K?nigin versah. (931)
Am folgenden Morgen mit tausend Mannen gut
Ritt der Degen Siegfried davon mit frohem Mut:
Er w?hnt', er solle r?chen seiner Freunde Leid.
So nahe ritt ihm Hagen, dass er beschaute sein Kleid. (932)
Als er ersah das Zeichen, da schickt' er ungesehn,
Andre M?r zu bringen, zwei aus seinem Lehn:
In Frieden solle bleiben K?nig Gunthers Land;
Es habe sie L?deger zu dem K?nige gesandt. (933)
Wie ungerne Siegfried ablie? von dem Streit,
Eh er gerochen hatte seiner Freunde Leid!
Kaum hielten ihn zur?cke die in Gunthers Bann.
Da ritt er zu dem K?nig, der ihm zu danken begann. (934)
“Nun lohn euch, Freund Siegfried, den guten Willen Gott,
Dass ihr so gerne tatet was ich mir w?hnte Not;
Das will ich euch vergelten, wie ich billig soll.
vor allen meinen Freunden vertrau ich euch immer wohl. (935)
“Da wir des Heerzugs uns so entledigt sehn,
So rat ich, dass wir B?ren und Schweine jagen gehn
Nach dem Wasgauwalde, wie ich oft getan.”
Das hatte Hagen geraten, dieser ungetreue Mann. (936)
“Allen meinen G?sten soll man das nun sagen,
Ich denke fr?h zu reiten: Die mit mir wollen jagen,
Dass sie sich fertig halten; die aber hier bestehn,
Kurzweilen mit den Frauen: So sei mir Liebes geschehn.” (937)
Mit herrlichen Sitten sprach da Siegfried:
“Wenn ihr jagen reitet, da will ich gerne mit.
So sollt ihr mir leihen einen J?gersmann
Mit etlichen Bracken; so reit ich mit euch in den Tann.” (938)
“Wollt ihr nur einen?”, fragte der K?nig gleich zur Hand:
“Ich leid euch, wollt ihr, viere, denen wohlbekannt
Der Wald ist und die Steige, wo viel Wildes ist,
Dass ihr nicht waldverwiesen zu den Herbergen reiten m?sst.” (939)
Da ritt zu seinem Weibe der Degen unverzagt.
Derweilen hatte Hagen dem K?nige gesagt,
Wie er verderben wolle den tapferlichen Degen:
So gro?er Untreue sollt ein Mann nimmer pflegen. (940)
*Als die Ungetreuen geschaffen seinen Tod,
Da wussten sie es alle. Geiselher und Gernot
Wollten nicht mitjagen. Wei? nicht aus welchem Groll
sie ihn nicht gewarnet; doch des entgalten sie voll. (941)
16. Abenteuer
Wie Siegfried erschlagen ward
Gunther und Hagen, die Recken wohlgetan,
Berieten mit Untreuen ein Brischen in den Tann.
Mit ihren scharfen Spie?en wollten sie jagen gehn
B?ren, Schwein und B?ffel: Was konnte K?hnres geschehn? (942)
Da ritt auch mit ihnen Siegfried mit stolzem Sinn.
Man bracht ihnen Speise mancherlei dahin.
An einem kalten Brunnen verlor er bald den Leib:
Brunhild hat es geraten, Gunter des K?nigs Weib. (943)
Da ging der k?hne Degen, wo er Kriemhilden fand.
Schon war aufges?umt das edle Birschgewand
F?r ihn und die Gesellen: Sie wollten ?ber Rhein.
Da konnte Kriemhilden nicht ?bler zu Mute sein. (944)
Seine liebe Tante k?sst' er an den Mund:
“Gott lasse mich dich, Fraue, noch wieder sehn gesund,
Und mich auch deine Augen; mit holden Freunden dein
Verk?rze dir die Stunden; ich kann nun nicht bei dir sein.” (945)
Da gedachte sie der M?re, sie durft es ihm nicht sagen,
Die sie Hagen sagte: Da begann zu klagen
Die edle K?nigstochter, dass sie je geboren ward:
Ohne Ma?en weinte die wundersch?ne Fraue zart. (946)
Sie sprach zu dem Recken: “Lasst euer Jagen sein:
Mir tr?umte heunt von Leide, wie euch zwei wilde Schwein
Auf der Haide jagten: Da wurden Blumen rot.
Dass ich so bitter weine, das tut mir sicherlich Not. (947)
Ich f?rchte sehr und bange vor etlicher Verrat.
Hier sind gewisslich welche, die man erz?rnet hat:
Die k?nnten uns verfolgen mit feindlichem Hass.
Bleibt hier, mein lieber Herre, mit Treue rat ich euch das.” (948)
“Meine liebe Traute, ich kehr in kurzer Zeit;
Ich wei? nicht, dass hier Jemand mit Hass tr?g oder Neid.
Alle deine Freunde sind insgemein mir hold;
Auch verdient ich von den Degen wohl nimmer anderlei Sold.” (949)
“Nicht doch, lieber Siegfried, wohl f?rcht ich deinen Fall.
Mir tr?umte heunt von Leide, wie ?ber dir zu Tal
Fielen zwei Berge, dass ich dich nie wieder sah:
Und willst du von mir scheiden, das geht mir inniglich nah.” (950)
Er umfing mit Armen das tugendreiche Weib,
Mit holdem Kusse herzt' er ihren sch?nen Leib.
Da nahm er Urlaub und schied in kurzer Stund:
Sie ersah ihn leider darnach nicht wieder gesund. (951)
Da ritten sie von dannen in einem tiefen Tann.
Der Kurzweil willen folgte manch k?hner Rittersmann
Gunthern dem K?nige und Siegfrieden nach.
Geiselher der Ruhe daheim mit Gernoten pflag. (952)
Manch Saumross zog beladen vor ihnen ?berrhein,
Das den Jagdgesellen das Brot trug und den Wein,
Das Fleisch mit den Fischen und Speise mancher Art,
Wie sie ein reicher K?nig wohl haben mag auf der Fahrt. (953)
Da lie? man herbergen bei dem Walde gr?n
Vor des Wildes Wechseln die stolzen J?ger k?hn,
Als sie da jagen wollten, auf breitem Angergrund.
Da war auch Siegfried kommen: Das ward dem K?nige kund. (954)
Von den Jagdgesellen ward umhergestellt
Die Wart an allen Enden: Da sprach der k?hne Held,
Siegfried der starke: “Wer soll uns in den Tann
Nach dem Wilde weisen? Ihr Degen k?hn und wohlgetan.” (955)
“Wollen wir uns scheiden,” hub da Hagen an,
“Ehe wir beginnen zu jagen hier im Tann?
So m?gen wir erkennen, ich und die Herren mein,
Wer die besten J?ger bei dieser Waldreise sei'n. (956)
Die Leute und die Hunde, wir teilen uns darein:
Dann f?hrt, wohin ihn l?stet, jeglicher allein,
Und wer das Beste jagte, dem sagen alle Dank.”
Da weilten die J?ger beieinander nicht mehr lang. (957)
Da sprach der Herre Siegfried: “Der Hunde hab ich Rat,
Ich will nur einen Bracken, der so genossen hat,
Dass er des Wildes F?hrte sp?re durch den Tann:
Wir kommen wohl zum Jagen!”, so sprach der Kriemhilde Mann. (958)
Da nahm ein alter J?ger einen Sp?rhund
Und brachte den Herren in einer kurzen Stund,
Wo sie viel Wildes fanden: Was des vertrieben ward,
Da erjagten die Gesellen, wie heut noch guter J?ger Art. (959)
Was da der Bracke scheuchte, das schlug mit seiner Hand
Siegfried der k?hne, der Held von Niederland.
Sein Ross lief so geschwinde, dass ihm nicht viel entrann:
Das Lob er bei dem Jagen vor ihnen allen gewann. (960)
Er war in allen Dingen mannhaft genug.
Das Erste von den Tieren, die er zu Tode schlug,
Das war ein starkes Halbschwein, mit eigener Hand;
Nicht lang darauf der Degen einen ungef?gen Leuen fand. (961)
Als den Bracke scheuchte, schoss er ihn mit dem Bogen
Und dem scharfen Pfeile, den er darauf gezogen;
Der Leu lief nach dem Schusse kaum dreier Spr?nge lang.
Seine Jagdgesellen, die sagten Siegfrieden Dank. (962)
Darnach schlug er wieder einen B?ffel und einen Elk,
Vier starker Auer nieder und einen grimmen Schelk.
So schnell trug ihn die M?hre, dass ihm nichts entsprang:
Hinden und Hirsche wurden viele sein Fang. (963)
Einen gro?en Eber trieb der Sp?rhund auf,
Als der fl?chtig wurde, da kam in schnellem Lauf
Derselbe Jagdmeister und nahm ihn wohl aufs Korn:
Anlief den k?hnen Degen der Eber in gro?em Zorn. (964)
Da schlug ihn mit dem Schwerte der Kriemhilde Mann:
Das h?tt ein andrer J?ger nicht so leicht getan.
Als er ihn gef?llet, fing man den Sp?rhund.
Da ward sein reiches Jagen den Burgonden alle kund. (965)
* Da sprachen seine J?ger: “Kann es f?glich sein,
So lasst uns, Herr Siegfried, des Wildes ein Teil gedeihn:
Ihr wollt uns heute leeren den Berg und auch den Tann.”
Darob begann zu l?cheln der Degen k?hn und wohlgetan. (966)
Da vernahm man allenthalben L?rmen und Getos.
Von Leuten und von Hunden ward der Schall so gro?,
Man h?rte widerhallen den Berg und auch den Tann.
Vierundzwanzig Hunde hatten die J?ger losgetan, (967)
Da wurde viel des Wildes vom grimmen Tod ereilt.
Sie w?hnten es zu f?gen, dass ihnen zugeteilt
Der Preis des Jagens w?rde: Das konnte nicht geschehn,
Als bei der Feuerst?tte der starke Siegfried ward gesehn. (968)
Die Jagd war zu Ende, und doch nicht ganz und gar.
Die zu der Herberg wollten brachten mit sich dar
H?ute mancher Tiere, dazu des Wilds genug.
Hei! Was man zur K?che vor das Ingesinde trug! (969)
Da lie? der K?nig k?nden den J?gern wohl geborn
Dass er zum Imbiss wolle; da wurde laut ins Horn
Einmal gesto?en: Also ward bekannt,
Dass man den edeln F?rsten bei den Herbergen fand. (970)
* Da sprach ein J?ger Siegfrieds: “Herr, ich hab vernommen
An eines Hornes Schalle, wir sollen nun kommen
Zu den Herbergen: Erwiedr ichs, das behagt.”
Da ward nach den Gesellen mit Blasen lange gefragt. (971)
Da sprach K?nig Siegfried: “Nun r?umen wir den Wald.”
Sein Ross trug ihn eben, die andern folgten bald.
Sie verscheuchten mit dem Schalle ein Waldtier f?rchterlich.
Einen wilden B?ren; da sprach der Degen hinter sich: (972)
“Ich schaff uns Jagdgesellen eine Kurzweil.
Da seh ich einen B?ren: Den Bracken l?st vom Seil.
Zu den Herbergen soll mit uns der B?r:
Er kann uns nicht entrinnen und fl?h er auch noch so sehr.” (973)
Da l?s'ten sie den Bracken, gleich sprang der B?r hindann.
Da wollt ihn erreiten der Kriemhilde Mann.
Er fiel in ein Gekl?fte: Da konnt er ihm nicht bei:
Das starke Tier w?hnte von den J?gern schon sich frei. (974)
Da sprang von seinem Rosse der stolze Ritter gut
Und begann ihm nachzulaufen. Das Tier war ohne Hut,
Es konnt ihm nicht entrinnen; er fing es allzuhand.
Ohn es zu verwunden der Degen eilig es band (975)
Kratzen oder bei?en konnt es nicht den Mann.
Er band es auf den Sattel: aufsa? der Schnelle dann:
Er bracht es zu dem Herde in seinem hohen Mut
Zu einer Kurzweile, der Degen edel und gut. (976)
Er ritt zur Herberge in welcher Herrlichkeit!
Sein Spie? war ungef?ge, stark dazu und breit;
Eine schmucke Waffe hing ihm herab bis auf den Sporn;
Von rotem Golde f?hrte der Degen ein sch?nes Horn. (977)
Von besserm Birschgewande h?rt ich niemals sagen.
Einen Rock von schwarzem Zeuche sah man ihn tragen
Und einen Hut von Zobel, reich war der genug.
Hei! Was f?r Borten an seinem K?cher er trug! (978)
Von einem Panther war dar?ber gezogen
Ein Vlie? des Ruches wegen. Auch trug er einen Bogen,
Den man mit einer Winde musste ziehen an,
Wenn man ihn spannen wollte, er h?tte es selbst denn getan. (979)
Von der Haut des Luchses war alle sein Gewand,
Das man von Kopf zu F??en bunt ?berstreuet fand.
Aus dem lichten Rauchwerk zu beiden Seiten hold
Schien an dem k?hnen J?ger manche Borte von Gold. (980)
Auch f?hrt' er Balmungen, das breite schmucke Schwert:
Das war scharf und schneidig, nichts bleib unversehrt;
Wenn man es schlug auf Helme; seine Seiten waren gut.
Der herrliche J?ger, der trug gar hoch seinen Mut. (981)
Weil ich euch der M?re ganz bescheiden soll,
So war sein edler K?cher guter Pfeile voll,
Mit goldenen R?hren, die Eisen h?ndebreit.
Wen er damit getroffen, dem war das Ende nicht weit. (982)
Da ritt der edle Degen waidlich aus dem Tann,
Ihn sahen zu sich kommen die in Gunthers Bann.
Sie liefen ihm entgegen und hielten ihm das Ross:
Da f?hrt er auf dem Sattel einen B?ren stark und gro?. (983)
Als er vom Ross gestiegen, l?s't er ihm das Band
Vom Mund und von den F??en: Die Hunde gleich zur Hand
Begannen laut zu heulen, als sie den B?ren sahn.
Das Tier zum Walde wollte: Das erschreckte manchen Mann.
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Da sprach K?nig Gunther: “Gro? Herzleid sind ich hier.
Eine M?re sagte meine Frau Brunhilde mir:
Du hast dich ger?hmet, du w?rst ihr erster Mann;
So spricht dein Weib Kriemhilde: Hast du Degen das getan?” (881)
“Niemals,” sprach da Siegfried; “und hat sie das gesagt,
Nicht eher will ich ruhen, bis sie es schwer beklagt;
Auch will ich es erh?rten vor deinem ganzen Bann
Mit meinen hohen Eiden, dass ich die Rede nicht getan.” (882)
Da sprach der F?rst vom Rheine: “Wohlan, das zeige mir:
Der Eid, den du geboten, geschieht der gleich allhier,
Aller falschen Dinge lass ich dich ledig gehn.”
Man sah in einem Ringe die von Burgonden stehn. (883)
Da bot der k?hne Siegfried zum Eide bin die Hand.
Da sprach der reiche K?nig: “Jetzt hab ich wohl erkannt,
Dass ihr hieran unschuldig; ihr sollt des ledig gehn:
Des euch zieh Kriemhilde, es ist nicht von euch geschehen.” (884)
Da sprach wieder Siegfried: “Und kommt es ihr zu Gut,
Dass deinem sch?nen Weibe sie so betr?bt den Mut,
Das w?re mir wahrlich aus der Ma?en leid.”
Da blickten zueinander die Ritter k?hn udn allbereit. (885)
“Man soll so Frauen ziehen,” sprach Siegfried der Degen,
“Dass sie ?ppge Reden lassen unterwegen;
Verbiet es deinem Weibe, ich will es meinem tun.
Solchen ?bermutes in Wahrheit sch?m ich mich nun.” (886)
Viel sch?ne Frauen wurden durch Reden schon entzweit.
Da zeigte Brunhilde solche Traurigkeit,
Dass es erbarmen musste die in Gunthers Bann:
Da kam von Tronje Hagen zu der K?nigin heran. (887)
Er fragte was ihr w?re, weil er sie weinend fand;
Sie sagt' ihm die M?re. Er gelobt' ihr gleich zur Hand,
Dass es b??en solle der Kriemhilde Mann,
Oder amn treff ihn nimmer unter Fr?hlichen an. (888)
?ber die Rede kamen Ortwein und Gernot,
Allda die Helden rieten zu Siegfriedens Tod.
Dazu kam auch Geiselher, der sch?ne Ute Kind.
Als er die Rede h?rte, sprach der Getreue geschwind: (889)
“Weh, ihr guten Recken, warum tut ihr das?
Siegfried ja verdiente niemals solchen Hass,
Dass er darum verlieren Leben sollt und Leib:
Auch sind es viel Dinge, um die wohl z?rnet ein Weib.” (890)
“Sollen wir G?uche ziehen?”, sprach Hagen dagegen,
“Das br?chte wenig Ehre solchen guten Degen.
Dass er sich r?hmen durfte der lieben Frauen mein,
cih will des Todes sterben oder es muss gerochen sein.” (891)
Da sprach der K?nig selber: “Er hat uns nichts getan
Au?er Lieb und Ehre: So leb er denn fortan.
Was sollt ich denn dem Recken hegen solchen Hass?
Er zeigt uns immer Treue, gar williglich tat er das.” (892)
Da begann von Metze der Degen Ortwein:
“Wohl kann ihm hier nicht helfen die gro?e St?rke sein.
Erlaubt es mir mein Herre, ich tu ihm alles Leid.”
Da waren ihm die Helden ohne Grund zu schaden bereit. (893)
Dem folgte dennoch niemand, au?er dass Hagen
Alle Tage pflegte zu Gunthern zu sagen:
“Wenn Siegfried nicht mehr lebte, ihm w?rden untertan
Manches K?nigs Lande.” Da fing der Held zu trauern an. (894)
Da lie? man es bewenden und ging dem Kampfspiel nach.
Hei! Was man starker Sch?fte vor dem M?nster brach
Vor Siegfriedens Weibe bis an den Saal hinan!
Dar?ber kam in Unmut mancher Held in Gunthers Bann. (895)
Der K?nig sprach: “Lasst fahren den mordlichen Zorn.
Er ist uns zu Ehren und zum Heil geborn:
Auch ist so stark und grimmig der wunderk?hne Mann,
Wenn ers inne w?rde, so d?rfte niemand ihm nahn.” (896)
“Nicht doch,” sprach Hagen, “da d?rft ihr ruhig sein:
Wir leiten in der Stille alles sorglich ein.
Brunhildens Weinen soll ihm werden leid:
Immer sei ihm Hagen zu Hass und Schaden bereit.” (897)
Da sprach K?nig Gunther: “Wie m?chte das geschehn?”
Zur Antwort gab ihm Hagen: “Das sollt ihr bald verstehn:
Wir lassen Boten reiten her in dieses Land,
Uns offnen Krieg zu k?nden, die hier niemand sind bekannt. (898)
“Dann sagt ihr vor den G?sten, ihr wollt mit euerm Lehn
Euch zur Heerfahrt r?sten. Sieht er das geschehn,
So verspricht er euch zu helfen; dann gehts ihm an den Leib,
Erfahr ich nur die M?re von des k?hnen Recken Weib.” (899)
Der K?nig folgte leider seines Dienstmanns Rat
So huben an zu sinnen Auf Untreu und Verrat,
Eh es wer erkannte, die Ritter auserkoren:
Durch zweier Frauen Z?rnen ging da mancher Held verloren. (900)
15. Abenteuer
Wie Siegfried verraten ward
Man sah am vierten Morgen zweiunddrei?ig Mann
Hin zu Hofe reiten da ward es kund getan
Gunther dem reichen, es gelt ihm Krieg und Streit.
Die L?ge schuf den Frauen gro?en Jammer und Leid. (901)
Sie gewannen Urlaub an den Hof zu gehn.
Da sagten sie, sie st?nden in L?degers Lehn,
Den einst bezwungen hatte Siegfriedens Hand
Und ihn als Geisel brachte K?nig Gunthern in das Land. (902)
Die Boten er begr??te und hie? sie sitzen gehn.
Einer sprach darunter: “Herr K?nig, lasst uns stehn,
Dass wir die M?ren sagen, die euch entboten sind:
Wohl habt ihr zu Feinden, das wisset, mancher Mutter Kind. (903)
“Euch widersagt L?degast und auch L?deger:
Denen schuft ihr weiland grimmige Beschwer;
Nun wollen sie mit Heereskraft reiten in dies Land.”
Der F?rst begann zu z?rnen, als ihm die M?re ward bekannt. (904)
Man lie? die falschen Boten zu den Herbergen gehn.
Wie mochte wohl Siegfried der T?cke sich versehn,
Er oder anders jemand, die man so heimlich spann?
Doch war es ihnen selber zu gro?em Leide getan. (905)
Der K?nig mit den Freunden ging raunend ab und zu;
Herr Hagen von Tronje lie? ihm keine Ruh.
Noch wollt es mancher wenden in des K?nigs Lehn;
Doch nicht vermocht er Hagen von seinen R?ten abzustehn. (906)
Eines Tages Siegfried die Degen raunend fand.
Da begann zu fragen der Held von Niederland:
“Wie traurig geht der K?nig und die in seinem Bann?
Das helf ich immer r?chen, hat ihnen jemand Leid getan.” (907)
Da sprach K?nig Gunther: “Wohl hab ich Herzeleid:
L?degast und L?deger drohn mir Krieg und Streit.
Mit Heerfahrten wollen sie reiten in mein Land.”
Da sprach der k?hne Degen: “Dem soll Siegfriedens Hand (908)
Nach allen euern Ehren mit Kr?ften widerstehn;
Von mir geschieht den Recken was ihnen einst geschehn:
Ihre Burgen leg ich w?ste und dazu ihr Land
Eh ich ablasse: Des sei mein Haupt euer Pfand. (909)
Ihr mit euern Recken nehmt der Heimat wahr;
Lasst mich zu ihnen reiten mit meiner Leute Schar.
Dass ich euch gerne diene, lass ich euch wohl sehn;
Von mir soll euern Feinden, das wisset, ?bel geschehn.” (910)
“O wohl mir dieser M?re,” der K?nig sprach da so,
Als w?r er seiner Hilfe alles Ernstes froh;
Tief neigte sich in Falschheit der ungetreue Mann.
Da sprach der Herre Siegfried: “Lasst euch wenig Sorge nahn.” (911)
Sie schickten mit den Knechten zu der Fahrt sich an:
Siegfrieden und den seinen ward es zum Schein getan.
Da gebot er sich zu r?sten denen von Niederland:
Siegfriedens Recken suchten ihr Streitgewand. (912)
Da sprach der starke Siegfried: “Mein Vater Siegmund,
Bleibet hier im Lande: Wir kehren bald gesund,
Wenn Gott uns Gl?ck verleihet, wieder an den Rhein:
Ihr sollt bei dem K?nig unterdessen fr?hlich sein.” (913)
Da wollten sie von dannen: Die Fahnen band man an.
Da waren wohl manche in K?nig Gunthers Bann,
Die nicht die M?re wussten, warum es war geschehn.
Gro? Heergesinde mochte man da bei Siegfrieden sehn. (914)
Die Panzer und die Helme man auf die Rosse lud;
Es wollten aus dem Lande viel starke Ritter gut.
Da ging von Tronje Hagen hin wo er Kriemhild fand;
Er bat sie um den Urlaub; sie wollten r?umen das Land. (915)
“Wohl mir,” sprach Kriemhilde, “dass ich den Mann gewann,
Der meine lieben Freunde so wohl besch?tzen kann
Wie mein Herre Siegfried tut an den Br?dern mein:
Drum will ich hohen Mutes,” so sprach die K?nigin, “sein (916)
Lieber Freund Hagen, bedenk mir nun auch das,
Ich dien ihnen gerne, trug ihnen niemals Hass.
Das lass mich auch genie?en an meinem lieben Mann;
Er soll es nicht entgelten was ich Brunhilden getan. (917)
Das hat mich schon gereuet,” so sprach das edle Weib,
“Auch hat er so zerbleuet zur Strafe meinen Leib,
Dass ich es je geredet, beschwerte seinen Mut:
Er hat es wohl gerochen, dieser Degen k?hn und gut.” (918)
Da sprach er: “Ihr vers?hnet euch wohl nach wenig Tagen,
Kriemhilde, liebe Fraue, nun sollt ihr mir sagen,
Wie ich euch dienen m?ge an Siegfried euerm Herrn;
Ich g?nn es niemand besser, und tu es, K?nigin, gern.” (919)
“Ich w?r ohn alle Sorge,” so sprach das edle Weib,
“Dass wer im Kampf ihm n?hme das Leben und den Leib;
Wenn er nicht folgen wollte seinem ?bermut,
So w?r er immer sicher, dieser Degen k?hn und gut.” (920)
“Wenn ihr besorget, Fraue,” Hagen da begann,
“Dass er verwundet werde, so vertrauet mir an,
Wie soll ich es beginnen, dem zu widerstehn?
Ihn zu schirmen will ich immer bei ihm reiten und gehn.” (921)
“Du bist mein Verwandter, so will ich deine sein:
Ich befehle dir auf Treue den lieben Gatten mein;
Dass du wohl beh?test mir den lieben Mann.”
Was besser w?r verschwiegen vertraute sie da ihm an. (922)
Die sprach: “Mein Mann ist tapfer, dazu auch stark genug.
Als er den Linddrachen an dem Berge schlug,
Da badete sich im Blute der Degen allbereit,
Daher ihn keine Waffe je versehren mocht im Streit. (923)
“Jedoch bin ich in Sorgen, wenn er im Sturme steht
Und von der Helden H?nden mancher Speerwurf geht,
Dass ich dann verliere meinen lieben Mann.
Hei! Was ich gro?er Sorgen oft um Siegfried gewann! (924)
“Mein lieber Freund, ich meld es nun auf Gnade dir,
Auf dass du deine Treue bew?hren magst an mir,
Wo man kann verwunden meinen lieben Mann.
Das sollst du nun vernehmen: Es ist auf Gnade getan. (925)
Als von des Drachen Wunden floss das hei?e Blut,
Da badet' in dem Blute sich der Ritter gut:
Da fiel ihm auf die Achsel ein Lindenblatt gar breit:
Da kann man ihn verwunden, das schafft mir Sorgen und Leid.” (926)
Da sprach von Tronje Hagen: “So n?ht auf sein Gewand
Mir ein kleines Zeichen: Daran ist mir bekannt,
Wo ich sein h?ten m?sste, wenn wir in St?rmen stehn.”
Sie wollte sein Leben fristen: Auf seinen Tod wars abgesehn. (927)
Sie sprach: “Mit feiner Seide n?h ich auf sein Gewand
Insgeheim ein Kreuzchen: Da soll, Held, deine Hand
Meinen Mann beschirmen, wenns ins Gedr?nge geht,
Und wenn er in den St?rmen dann vor seinen Feinden steht.” (928)
“Das tu ich,” sprach da Hagen, “viel liebe Fraue mein.”
Wohl w?hnte da die K?nigin, sein Frommen sollt es sein:
Da war hiemit verraten der Kriemhilde Mann.
Urlaub nahm da Hagen: Da ging er fr?hlich hindann. (929)
* Was er erfahrne h?tte? Bat ihn sein Herr zu sagen.
“Ich will die Reise wenden, wir wollen reiten jagen;
Wohl wei? ich nun die M?re, wie ich ihn t?ten soll.
Wollt ihr die Jagd bestellen?” “Das tu ich,” sprach der K?nig, “wohl.” (930)
Des K?nigs Ingesinde war froh und wohlgemut.
Gewiss, dass solche Bosheit kein Recke wieder tut
Bis zum j?ngsten Tage, als da von ihm geschah,
Als sich seiner Treue die sch?ne K?nigin versah. (931)
Am folgenden Morgen mit tausend Mannen gut
Ritt der Degen Siegfried davon mit frohem Mut:
Er w?hnt', er solle r?chen seiner Freunde Leid.
So nahe ritt ihm Hagen, dass er beschaute sein Kleid. (932)
Als er ersah das Zeichen, da schickt' er ungesehn,
Andre M?r zu bringen, zwei aus seinem Lehn:
In Frieden solle bleiben K?nig Gunthers Land;
Es habe sie L?deger zu dem K?nige gesandt. (933)
Wie ungerne Siegfried ablie? von dem Streit,
Eh er gerochen hatte seiner Freunde Leid!
Kaum hielten ihn zur?cke die in Gunthers Bann.
Da ritt er zu dem K?nig, der ihm zu danken begann. (934)
“Nun lohn euch, Freund Siegfried, den guten Willen Gott,
Dass ihr so gerne tatet was ich mir w?hnte Not;
Das will ich euch vergelten, wie ich billig soll.
vor allen meinen Freunden vertrau ich euch immer wohl. (935)
“Da wir des Heerzugs uns so entledigt sehn,
So rat ich, dass wir B?ren und Schweine jagen gehn
Nach dem Wasgauwalde, wie ich oft getan.”
Das hatte Hagen geraten, dieser ungetreue Mann. (936)
“Allen meinen G?sten soll man das nun sagen,
Ich denke fr?h zu reiten: Die mit mir wollen jagen,
Dass sie sich fertig halten; die aber hier bestehn,
Kurzweilen mit den Frauen: So sei mir Liebes geschehn.” (937)
Mit herrlichen Sitten sprach da Siegfried:
“Wenn ihr jagen reitet, da will ich gerne mit.
So sollt ihr mir leihen einen J?gersmann
Mit etlichen Bracken; so reit ich mit euch in den Tann.” (938)
“Wollt ihr nur einen?”, fragte der K?nig gleich zur Hand:
“Ich leid euch, wollt ihr, viere, denen wohlbekannt
Der Wald ist und die Steige, wo viel Wildes ist,
Dass ihr nicht waldverwiesen zu den Herbergen reiten m?sst.” (939)
Da ritt zu seinem Weibe der Degen unverzagt.
Derweilen hatte Hagen dem K?nige gesagt,
Wie er verderben wolle den tapferlichen Degen:
So gro?er Untreue sollt ein Mann nimmer pflegen. (940)
*Als die Ungetreuen geschaffen seinen Tod,
Da wussten sie es alle. Geiselher und Gernot
Wollten nicht mitjagen. Wei? nicht aus welchem Groll
sie ihn nicht gewarnet; doch des entgalten sie voll. (941)
16. Abenteuer
Wie Siegfried erschlagen ward
Gunther und Hagen, die Recken wohlgetan,
Berieten mit Untreuen ein Brischen in den Tann.
Mit ihren scharfen Spie?en wollten sie jagen gehn
B?ren, Schwein und B?ffel: Was konnte K?hnres geschehn? (942)
Da ritt auch mit ihnen Siegfried mit stolzem Sinn.
Man bracht ihnen Speise mancherlei dahin.
An einem kalten Brunnen verlor er bald den Leib:
Brunhild hat es geraten, Gunter des K?nigs Weib. (943)
Da ging der k?hne Degen, wo er Kriemhilden fand.
Schon war aufges?umt das edle Birschgewand
F?r ihn und die Gesellen: Sie wollten ?ber Rhein.
Da konnte Kriemhilden nicht ?bler zu Mute sein. (944)
Seine liebe Tante k?sst' er an den Mund:
“Gott lasse mich dich, Fraue, noch wieder sehn gesund,
Und mich auch deine Augen; mit holden Freunden dein
Verk?rze dir die Stunden; ich kann nun nicht bei dir sein.” (945)
Da gedachte sie der M?re, sie durft es ihm nicht sagen,
Die sie Hagen sagte: Da begann zu klagen
Die edle K?nigstochter, dass sie je geboren ward:
Ohne Ma?en weinte die wundersch?ne Fraue zart. (946)
Sie sprach zu dem Recken: “Lasst euer Jagen sein:
Mir tr?umte heunt von Leide, wie euch zwei wilde Schwein
Auf der Haide jagten: Da wurden Blumen rot.
Dass ich so bitter weine, das tut mir sicherlich Not. (947)
Ich f?rchte sehr und bange vor etlicher Verrat.
Hier sind gewisslich welche, die man erz?rnet hat:
Die k?nnten uns verfolgen mit feindlichem Hass.
Bleibt hier, mein lieber Herre, mit Treue rat ich euch das.” (948)
“Meine liebe Traute, ich kehr in kurzer Zeit;
Ich wei? nicht, dass hier Jemand mit Hass tr?g oder Neid.
Alle deine Freunde sind insgemein mir hold;
Auch verdient ich von den Degen wohl nimmer anderlei Sold.” (949)
“Nicht doch, lieber Siegfried, wohl f?rcht ich deinen Fall.
Mir tr?umte heunt von Leide, wie ?ber dir zu Tal
Fielen zwei Berge, dass ich dich nie wieder sah:
Und willst du von mir scheiden, das geht mir inniglich nah.” (950)
Er umfing mit Armen das tugendreiche Weib,
Mit holdem Kusse herzt' er ihren sch?nen Leib.
Da nahm er Urlaub und schied in kurzer Stund:
Sie ersah ihn leider darnach nicht wieder gesund. (951)
Da ritten sie von dannen in einem tiefen Tann.
Der Kurzweil willen folgte manch k?hner Rittersmann
Gunthern dem K?nige und Siegfrieden nach.
Geiselher der Ruhe daheim mit Gernoten pflag. (952)
Manch Saumross zog beladen vor ihnen ?berrhein,
Das den Jagdgesellen das Brot trug und den Wein,
Das Fleisch mit den Fischen und Speise mancher Art,
Wie sie ein reicher K?nig wohl haben mag auf der Fahrt. (953)
Da lie? man herbergen bei dem Walde gr?n
Vor des Wildes Wechseln die stolzen J?ger k?hn,
Als sie da jagen wollten, auf breitem Angergrund.
Da war auch Siegfried kommen: Das ward dem K?nige kund. (954)
Von den Jagdgesellen ward umhergestellt
Die Wart an allen Enden: Da sprach der k?hne Held,
Siegfried der starke: “Wer soll uns in den Tann
Nach dem Wilde weisen? Ihr Degen k?hn und wohlgetan.” (955)
“Wollen wir uns scheiden,” hub da Hagen an,
“Ehe wir beginnen zu jagen hier im Tann?
So m?gen wir erkennen, ich und die Herren mein,
Wer die besten J?ger bei dieser Waldreise sei'n. (956)
Die Leute und die Hunde, wir teilen uns darein:
Dann f?hrt, wohin ihn l?stet, jeglicher allein,
Und wer das Beste jagte, dem sagen alle Dank.”
Da weilten die J?ger beieinander nicht mehr lang. (957)
Da sprach der Herre Siegfried: “Der Hunde hab ich Rat,
Ich will nur einen Bracken, der so genossen hat,
Dass er des Wildes F?hrte sp?re durch den Tann:
Wir kommen wohl zum Jagen!”, so sprach der Kriemhilde Mann. (958)
Da nahm ein alter J?ger einen Sp?rhund
Und brachte den Herren in einer kurzen Stund,
Wo sie viel Wildes fanden: Was des vertrieben ward,
Da erjagten die Gesellen, wie heut noch guter J?ger Art. (959)
Was da der Bracke scheuchte, das schlug mit seiner Hand
Siegfried der k?hne, der Held von Niederland.
Sein Ross lief so geschwinde, dass ihm nicht viel entrann:
Das Lob er bei dem Jagen vor ihnen allen gewann. (960)
Er war in allen Dingen mannhaft genug.
Das Erste von den Tieren, die er zu Tode schlug,
Das war ein starkes Halbschwein, mit eigener Hand;
Nicht lang darauf der Degen einen ungef?gen Leuen fand. (961)
Als den Bracke scheuchte, schoss er ihn mit dem Bogen
Und dem scharfen Pfeile, den er darauf gezogen;
Der Leu lief nach dem Schusse kaum dreier Spr?nge lang.
Seine Jagdgesellen, die sagten Siegfrieden Dank. (962)
Darnach schlug er wieder einen B?ffel und einen Elk,
Vier starker Auer nieder und einen grimmen Schelk.
So schnell trug ihn die M?hre, dass ihm nichts entsprang:
Hinden und Hirsche wurden viele sein Fang. (963)
Einen gro?en Eber trieb der Sp?rhund auf,
Als der fl?chtig wurde, da kam in schnellem Lauf
Derselbe Jagdmeister und nahm ihn wohl aufs Korn:
Anlief den k?hnen Degen der Eber in gro?em Zorn. (964)
Da schlug ihn mit dem Schwerte der Kriemhilde Mann:
Das h?tt ein andrer J?ger nicht so leicht getan.
Als er ihn gef?llet, fing man den Sp?rhund.
Da ward sein reiches Jagen den Burgonden alle kund. (965)
* Da sprachen seine J?ger: “Kann es f?glich sein,
So lasst uns, Herr Siegfried, des Wildes ein Teil gedeihn:
Ihr wollt uns heute leeren den Berg und auch den Tann.”
Darob begann zu l?cheln der Degen k?hn und wohlgetan. (966)
Da vernahm man allenthalben L?rmen und Getos.
Von Leuten und von Hunden ward der Schall so gro?,
Man h?rte widerhallen den Berg und auch den Tann.
Vierundzwanzig Hunde hatten die J?ger losgetan, (967)
Da wurde viel des Wildes vom grimmen Tod ereilt.
Sie w?hnten es zu f?gen, dass ihnen zugeteilt
Der Preis des Jagens w?rde: Das konnte nicht geschehn,
Als bei der Feuerst?tte der starke Siegfried ward gesehn. (968)
Die Jagd war zu Ende, und doch nicht ganz und gar.
Die zu der Herberg wollten brachten mit sich dar
H?ute mancher Tiere, dazu des Wilds genug.
Hei! Was man zur K?che vor das Ingesinde trug! (969)
Da lie? der K?nig k?nden den J?gern wohl geborn
Dass er zum Imbiss wolle; da wurde laut ins Horn
Einmal gesto?en: Also ward bekannt,
Dass man den edeln F?rsten bei den Herbergen fand. (970)
* Da sprach ein J?ger Siegfrieds: “Herr, ich hab vernommen
An eines Hornes Schalle, wir sollen nun kommen
Zu den Herbergen: Erwiedr ichs, das behagt.”
Da ward nach den Gesellen mit Blasen lange gefragt. (971)
Da sprach K?nig Siegfried: “Nun r?umen wir den Wald.”
Sein Ross trug ihn eben, die andern folgten bald.
Sie verscheuchten mit dem Schalle ein Waldtier f?rchterlich.
Einen wilden B?ren; da sprach der Degen hinter sich: (972)
“Ich schaff uns Jagdgesellen eine Kurzweil.
Da seh ich einen B?ren: Den Bracken l?st vom Seil.
Zu den Herbergen soll mit uns der B?r:
Er kann uns nicht entrinnen und fl?h er auch noch so sehr.” (973)
Da l?s'ten sie den Bracken, gleich sprang der B?r hindann.
Da wollt ihn erreiten der Kriemhilde Mann.
Er fiel in ein Gekl?fte: Da konnt er ihm nicht bei:
Das starke Tier w?hnte von den J?gern schon sich frei. (974)
Da sprang von seinem Rosse der stolze Ritter gut
Und begann ihm nachzulaufen. Das Tier war ohne Hut,
Es konnt ihm nicht entrinnen; er fing es allzuhand.
Ohn es zu verwunden der Degen eilig es band (975)
Kratzen oder bei?en konnt es nicht den Mann.
Er band es auf den Sattel: aufsa? der Schnelle dann:
Er bracht es zu dem Herde in seinem hohen Mut
Zu einer Kurzweile, der Degen edel und gut. (976)
Er ritt zur Herberge in welcher Herrlichkeit!
Sein Spie? war ungef?ge, stark dazu und breit;
Eine schmucke Waffe hing ihm herab bis auf den Sporn;
Von rotem Golde f?hrte der Degen ein sch?nes Horn. (977)
Von besserm Birschgewande h?rt ich niemals sagen.
Einen Rock von schwarzem Zeuche sah man ihn tragen
Und einen Hut von Zobel, reich war der genug.
Hei! Was f?r Borten an seinem K?cher er trug! (978)
Von einem Panther war dar?ber gezogen
Ein Vlie? des Ruches wegen. Auch trug er einen Bogen,
Den man mit einer Winde musste ziehen an,
Wenn man ihn spannen wollte, er h?tte es selbst denn getan. (979)
Von der Haut des Luchses war alle sein Gewand,
Das man von Kopf zu F??en bunt ?berstreuet fand.
Aus dem lichten Rauchwerk zu beiden Seiten hold
Schien an dem k?hnen J?ger manche Borte von Gold. (980)
Auch f?hrt' er Balmungen, das breite schmucke Schwert:
Das war scharf und schneidig, nichts bleib unversehrt;
Wenn man es schlug auf Helme; seine Seiten waren gut.
Der herrliche J?ger, der trug gar hoch seinen Mut. (981)
Weil ich euch der M?re ganz bescheiden soll,
So war sein edler K?cher guter Pfeile voll,
Mit goldenen R?hren, die Eisen h?ndebreit.
Wen er damit getroffen, dem war das Ende nicht weit. (982)
Da ritt der edle Degen waidlich aus dem Tann,
Ihn sahen zu sich kommen die in Gunthers Bann.
Sie liefen ihm entgegen und hielten ihm das Ross:
Da f?hrt er auf dem Sattel einen B?ren stark und gro?. (983)
Als er vom Ross gestiegen, l?s't er ihm das Band
Vom Mund und von den F??en: Die Hunde gleich zur Hand
Begannen laut zu heulen, als sie den B?ren sahn.
Das Tier zum Walde wollte: Das erschreckte manchen Mann.
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